Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 5

1893 - Hannover : Hahn
5 aber ebenso wenig kultiviert wie das des Amazonas: Bedeutung von Angostnra im Verhältnis zu °Caracas. Dem Parana — um 1/s länger als die Wolga — gestattet das Gebirgsland von Brasilien nur auf einer kurzen Strecke des Unter- laufs die ö. Richtung, und auch den bedeutendsten Nebenflüssen, dem Paraguay [gtua'i] und Uruguay [gwai] weist es die s. Richtung an. — Der Parana mündet in den Busen La Plata, der trotz der Sandbänke wegen der Vereinigung der großen Wasserstraßen große Wichtigkeit hat, zumal die Küste von Argentinien öde und arm an guten Häfen ist Daher die Bedeutung von Bnenos-Aires [ai], das mit mehr als */« Mill. E. die zweitgrößte Stadt S.-Amerikas ist, sowie von ^Montevideo und dem rasch aufblühenden La Plata. Der Magdalenenstrom ist unbedeutender als die genannten und reiner Plateaustrom. Immerhin übertrifft er an Länge den Rhein und ist trotz der reißenden Strömung bis zu den Stromschnellen von Honda schiffbar. Verbindung der Hauptstadt *Bogota mit dem Meere: Bedeutung von Honda und ' Barranqnilla [f], das Cartagena nach der Eisenbahnverbindung mit dem Meere (Sandbarren an der Mündung) um weit mehr als das Doppelte in der Einwohnerzahl überholt hat. Pflanzenwelt: Im engsten Zusammenhang mit der Boden- gestaltuug steht die Verteilung der Niederschläge und die Vegetation. S.-Amerika ist den Passatwinden geöffnet; deswegen ist die N.- und O.-Küste bis zur S - Grenze von Brasilien reich an Niederschlägen (einzelne Küstenpunkte Guayanas haben eine Regenhöhe von 3500 mm), die eine sehr üppige Vegetation erzeugen: Baumwolle, Tabak, Kaffee (Brasilien liefert fast soviel Kaffee wie alle andern Länder der Welt zusammen), Zuckerrohr, Mais, Reis ?c. — Bei stehendem Gewässer (Viktoria Regia, die größte Wasserrose der Welt) findet sich vielfach ein mörderisches Klima, wie in Cayenne, „wo der Pfeffer wächst". Die ö. Hochländer zeigen mit dem Wechsel der Höhe auch wechselnden Charakter der Vegetation. Der tropische Urwald bleibt in der Ebene; die kühleren Höhen zeigen herrliche, immergrüne Wälder neben weiten Grasfluren, und erst die höchsten Teile des brasiliani- schen Tafellandes weisen dürre Savannen oder Moorland auf. Durch diese Hochländer werden die O.-Winde gezwungen, den größten Teil ihrer Feuchtigkeit abzugeben, und sie streichen deswegen über die Ebenen des Orinoeo und Paraua ziemlich trocken hin. So zeigen diese mehr steppenartigen Charakter; in den Llanos [lj] am

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 6

1893 - Hannover : Hahn
6 Orinoco finden sich noch bei unregelmäßigen Niederschlägen einzelne Waldinseln, die Pampas tragen aber nur im N. Strauchvegetaüon (das große Jagdgebiet Gran Chaco wilder Indianer); weiter nach S. tritt die eigentliche Grasflur auf, in der weit und breit weder Baum noch Strauch zu erblicken ist: Viehzucht. Ausfuhr von Fleisch (Liebig- fches Fleischextract), Fellen und Hörnern. In der weiten Tiefebene des Amazonas haben die nnge- hindert einströmenden Seewinde in Verbindung mit den Überschwem- mnngen das größte Waldgebiet der Erde geschaffen (die Selvas), das fast undurchdringlich (Schlinggewächse, Lianen) ist, so daß der Verkehr auf die Wasserwege beschränkt wird. Die spärliche Bevölkerung lebt deswegen auch unmittelbar an den Flüssen. Die W.-Küste ist im s. Chile den Seewinden offen, daher hat auch hier reichlicher Niederschlag mit mäßig warmem Klima eine üppige Waldvegetation und reiche Fruchtbarkeit (Heimat der Kartoffel, euro- päische Getreidearten) erzeugt: * Santiago und * Valparaiso [aißo]. Starke Einwanderung, namentlich von Deutschen. — Im n. Chile tritt eine kalte Meeresströmung, der Perustrom, an die W.-Küste und nimmt den Seewinden die Feuchtigkeit. So ist die Wüste Atacama entstanden (Salpeterlager und Silberfunde). Im N. ist die W.-Küste sehr fruchtbar (Ecuador liefert 1/3 des Kakaoertrages der ganzen Erde), aber auch ungesund; daher liegen die Städte auf den gesündern Hoch- ebenen: ° Quito und * Bogota. Die Tierwelt S. - Amerikas ist fast so eigentümlich wie die Australiens. Charakteristisch ist die müßige Größe der Tiere im Ver- hültnis zu den gleichen Arten der alten Welt: Puma und Löwe, Jaguar und Tiger, Alligator und Krokodil, der amerikanische und afrikanische Strauß. Charakteristisch ist ferner das gänzliche Fehlen der Einhufer — das verwilderte Pferd ist ein Geschenk Europas — sowie die geringe Zahl von Zweihufern. Zu erwähnen sind hiervon nur die Lamas (Guauako und Viknna), die kleineren Vertreter des Kamels in den Anden. — Der größte Vierfüßler ist das Tapirschwein im sumpfigen Dickicht; in den Wäldern fällt das Faultier auf, das träge und langsam von Ast zu Ast klettert. Zu erwähnen ist weiter der Ameisenbär und unter den Vögeln der Kondor, der bis 372 m spannt, ein Bewohner der Anden. Die tropischen Wälder bergen außerdem eine Menge von Affen- Herden — Brüllaffen, Wickelschwanzaffen — eine reiche und mannig- faltige Vogelwelt, Myriaden von glänzenden Käfern, ungeheure In- sektenschwärme und Mengen buntschillernder Schlangen.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 14

1893 - Hannover : Hahn
14 Auf dem zumeist waldlosen Plateau herrscht etwa die Temperatur von Mittel-Italien, doch gedeiht Zuckerrohr und Kaffee und reift die Banane. Ebenso gehören Tabak, Baumwolle, Vanille zu den Haupt- erzeugnissen, auch liefern die europäischen Getreidearten (Mais, Weizen ic.) reiche Ernten (natürliche Fruchtbarkeit des Bodens). — Der Anbau umfaßt indessen noch immer nicht viel über 1/s des Kultur- landes; man baut wenig über den eignen Bedarf. Am Oberlauf des Rio Grande beginnen die Felsengebirge (Rocky Mountains [mannterts]) in 2 Ketten, welche die Ufer begleitend sich zu den Parkbergen (von den eigentümlich schönen, weidereichen Thalgründen zwischen den Berggipfeln genannt) vereinigen. Rord% Mittel- und Südpark. Im N. der Parkberge der Evauspaß [iwens] (Pacificbahn). Die Parkberge speisen außer dem Rio Grande den Arkansas und den Colorado. Dann geht das Gebirge zunächst über fast 5 Längengrade nach W. streichend ungefähr von dem berühmten Geysirgebiet (National- park) in der Nähe der Missouriquelle in n.-w. Richtung bis in die Nähe des Polarkreises (nicht zur Küste). Die höchste Erhebung im Monnt Hooker [mannt hüker] (5100m) übertrifft den Mont Blaue um 300 in. W. vom Felsengebirge zieht die Sierra Nevada, welche sich nach N. in dem Cascadengebirge bis zur Juselreihe der Aleuten fortsetzt. Der n. Teil des Cascadengebirges führt auch den Namen der Nordamerikanischen Seealpen. In denselben soll der Eliasberg fast 6000 m ansteigen. Das gewaltige Plateau zwischen dem Cascaden- und Felsengebirge leidet an Regenmangel, weil die Gebirge den Niederschlag abziehen (reiche Waldungen mit gewaltigen Riesenbäumen auf denselben). Daher hier die England an Größe übertreffende Mohavewüste [fjetv]. Auf dem n -w. Teil des Plateaus finden die Gewässer keinen Abfluß: Salzseen (A. G. 52). Der Große Salzsee (fast = Olden- burg), das „Tote Meer" N.-Amerikas. Im übrigen sammeln sich die uach O. abfließenden Gebirgsgewässer zu großen Strömen, während die w. zu weiterer Entwicklung keinen Raum finden. Der größte dieser Flüsse, der Colorado (s. Richtung), ist für die Schiffahrt wertlos (Plateaustrom); wichtiger sind in dieser Hinsicht Sacramento und Columbia. Parallel mit der Sierra Nevada geht die Küstencord illere als Fortsetzung von den Gebirgen der Halbinsel Californien, durch-

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 16

1893 - Hannover : Hahn
16 Die Gebiete vom Fuß der Felsengebirge bis etwa zum 263" v. Green, haben spärlichen und unregelmäßigen Niederschlag (die hohen Gebirge im W., weite Landmassen im O.). Daher weite, baumlose Grasebeueu (Viehzucht); nur in den engen Flnßthälern kümmerlicher Waldwuchs. — Weiter ö. erzeugt reichlicher Regen vielfach üppigen Wald; ungeheure Strecken aber bilden weite Gras- und Blumen- meere x) (Prärieen). Wichtigere Niederlassungen finden wir einstweilen nur an den großen Wasserstraßen: -St. Paul, *St Louis und * New-Orleans [lins] am Mississippi; ^Cincinnati Mnßineti] und ^Lonisville am Ohio. — Die Eisenbahnen als Kulturbringer in diesen Gegenden. Die Arktische Ebene hat eine sehr geringe Abdachung. Seeu- bilduug. — Die größten Seen: Winipeg-, Athabaska-, Sklaven- und Bärensee liegen in einer geraden, n.-w. verlaufenden Linie. Der Wiuipegsee hat seinen Abschluß im Nelson (Hudsonsbai), die übrigen senden ihre Gewässer durch den Mackenzie [mäfensi] ins Eismeer, doch steht der Athabaskasee auch mit der Hudsonsbai in Verbin- dnng (Churchill ftschörtschil]). Der Verkehr auf den arktischen Wasserstraßen wird leider durch vielfache Stromschnellen (Tragplätze) und den langen Winter wesentlich beeinträchtigt. Zur Besiedeluug ist in der arktischen Ebene verhältnismäßig wenig Raum; denn bis zum 60° bildet sie eine öde Wüstenei (Tündern), die den größten Teil des Jahres unter der Schneedecke liegt. — Weiter f. hat der reiche Niederschlag einen gewaltigen Waldgürtels (auch in Labrador weite Waldgebiete!) geschaffen. Der Boden ist hier größtenteils zum Ackerbau geeignet, und man hat angefangen, vom Klima begünstigte Gegenden zu kultivieren (bis 1867 weites Jagdgebiet: Rechte der Hudsonsbaigesellschaft). Weizen und Mais gedeihen am Winipegfee vorzüglich: ° Winipeg. Das Canadische Seengebiet wird durch niedere Bodenerhebuu- gen von der Arktischen Ebene und dem Mississippigebiet getrennt. Es ist das größte Süßwassergebiet der Welt (der Obere See allein etwa — Irland). ') Für das Fehlen des Baumwuchses in denselben hat man noch keine genügende Erklärung, vielleicht, daß früher die Waldungen (durch unbekannte Ursachen) zerstört sind, und der undurchdringliche Wuchs des Präriegrases, die Präriebrände und die heftigen Windstöße sie nicht wieder aufkommen ließen. Im N. und W. besonders Nadelholz, im S.-O. hauptsächlich Laubwald.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 90

1893 - Hannover : Hahn
90 Nahrungsquellen bietet in den Thälern das Ackerland (hier liegen auch die größern Orte), weiter aufwärts das W e i d e l a u d. Auch die Waldungen an den Abhängen werden genützt; sollten freilich als Schutzwehr gegen Lawinen und Bergstürze mehr geschont werden. — In den ö. Teilen der Alpen kommen noch mancherlei Bodenschätze dazu. Edelmetallproduktion ist freilich gering; aber Salz (Salzburger A., Salzkammergut), Braunkohlen (Steiermark) und Eisen (Ober- Österreich, Steiermark, Karnthen) liefern reichen Ertrag. — Die Eisenindustrie ist deshalb in den österreichischen Alpenländern von hervorragender Wichtigkeit: Leoben, 'Steyr, *Gratz (auch die Industrie von Wien und °Linz basiert auf den Bodenschätzen der Alpen). Von andern Metallen ist besonders das Quecksilber zu er- wähnen: die Gruben von Jdria in den Jnlischen A. werden an Ergiebigkeit nur von denen Almadens (Spanien) übertroffen. Außer der Eisenfabrikation blühen auch andere Industriezweige in den Alpenländern, selbst in der Schweiz, wo die Steinkohlen gänzlich fehlen: ° Zürich mit Seiden- und Baumwollenweberei. Die Vegetation ist von der jeweiligen Höhe des Gebirges ab- hängig. Man unterscheidet nach den Vegetationsgrenzen Voralpen, die eigentliche Alpenregion und Hochalpen. Die Voralpen (ca. 1800 m) reichen bis zur Baumgrenze, in- dem mit zunehmender Höhe die Ahorn-, Kastanien- und Nußbäume (Mais- und Weinbau) von den Buchen und Eichen (Weizen, Roggen, Obst) abgelöst werden, während letztere weiter auswärts den Nadel- Waldungen weichen. Am S.-Fnß freilich zeigen die Alpen ein wesentlich anderes Bild (Mandel- und Feigenbäume, Orangen, Granaten) als am N.-Saum, wenn auch der Gegeusatz nicht so schroff ist, wie bei andern Hoch- gebirgen, z. B. dem Himalaja. Die eigentliche Alpenregion (1800 — 2700 m) reicht bis zur Grenze des zusammenhängenden Pslanzenwnchses. — Hier finden wir die lieblichen, von Sennhütten und Heuschobern übersäeten Matten mit dem tiefen, erquickenden Grün, die im Sommer das Geläut reicher Herden hören lassen: die „Alpen". Den malerischen Abschluß bilden die Hochalpen mit ihren Gletschern und schneebedeckten Gipfeln, die bei Morgen- und Abend- belenchtnng in einem feurigen Purpur strahlen.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 131

1893 - Hannover : Hahn
131 Die Zahl der Deutschen in Brasilien wird ca. 80 T. betragen. Eine gesunde, zielbewußte Kolonialpolitik war in Deutschland erst nach Gründung einer starken Kriegsflotte möglich, und sie war not- wendig, weil die Engländer in den fremden Erdteilen den Wettbewerb der Deutschen zu unterdrücken suchten. Hatten diese ein Absatz- gebiet für ihre heimischen Produkte gefunden, dann erklärten die Engländer das Gebiet für eine britische Kolonie und trafen Anord- nungen, welche die Deutschen verdrängten und Engländern den Ge- winn sicherten. Trotz mancher Schwierigkeiten hat die Regierung gegenwärtig Gebiete in Afrika und Oceanien unter deutschen Schutz gestellt, welche zusammen etwa die sechsfache Größe von Deutschland ausmachen. Man unterscheidet Krön- und Gesellschaftsschutzgebiete. Kronschutzgebiete (die afrikanischen Kolonien) regiert ein vom Reiche angestellter und besoldeter Gonvernenr. Gesellschaftsschntzgebiete (die Besitzungen in Oceanien) regiert ein Beamter, den die für das betreffende Gebiet thätige Kolonial- gesellschaft ernennt. 1) Das Kronschuhgebiet Kamerun (— Königreich Preußen, 1/2 Mill. E.) umfaßt die Küstengebiete der Biafrabucht und reicht vom n. B. bis zu der Stelle, wo sich die Küste entschieden nach W. wendet. Die Besitzergreifung fand (im Juli) 1884 statt. Bodenbildung und Bewässerung. Die wichtigste Erhebung au der Küste ist das vulkanische Kamerungebirge, welches sich im n. Teil über 4000 in erhebt und eine Länge von 35 km hat. Es ist ebenso wie die ähnlich gestaltete (spanische) Insel Fernando Po in ein dunkelgrünes Gewand dichter Waldung gehüllt, und nur die Gipfel bestehen aus kahlem Schlackengestein. S. vom Kamerungebirge breitet sich flaches, sumpfiges und dicht bewaldetes Küstenland aus, das von einer Anzahl von Flüssen durchbrochen ist. — Am wichtigsten ist der Kamerun flu ß, der das gemeinsame Delta von 5 Flüssen (Bimbia, Mungo, Muri die wichtigsten) darstellt. Weiter landeinwärts im N.-O. ist das Bergland von Adamaua zu erwähnen. Pflanzenwelt. Wasserreichtum und tropische Hitze erzeugen eine üppige Vegetation. Die Urwälder zeigen in unvergleichlich mannigfaltiger Farbenpracht eine große Fülle von Formen. Dicht- belaubte Mangos, Gnaven, Limonen, Apfelsinen ?c. entwickeln sich im

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 132

1893 - Hannover : Hahn
132 buntesten Wechsel mit den Palmen, während über ihnen, wie Riesen im Heer von Zwergen, sich die gewaltigen Wollbäume erheben, bis 25 m und darüber anstrebend. Wo der Urwald sich lichtet, treten Savannen ans, in denen nur niedriges Gebüsch und einzelne Bäume, zu kleinen Gehölzen ver- eint, die Grasfluren unterbrechen. Mannshoch schießt hier zur Regen- zeit das Gras auf und giebt Zeugnis von der treibenden Kraft des Bodens. Weite Strecken hat der Mensch der Kultur dienstbar gemacht. — Hier erheben sich die fensterlosen, kleinen Hütten der Dorfschaften, an welche sich Pisang- und Bananenplantagen anschließen. Hirse, Kassave, Mais, Reis u. dgl. treten an die Stelle unserer Getreidefelder. Dazu kommen endlich die Plantagen der Deutschen, welche trotz der kurzen Zeit *), in welcher die Sicherheit zur Anlage derselben vorhanden war, bereits gute Erträge liefern. Die „Deutsche Plantagen- Gesellschaft" hat Erfolge im Kakao-, weniger im Tabakbau zu verzeichnen. Zu Ackerbaukolonien ist das Land wegen des ungesunden Klimas, das eine angestrengte Thätigkeit des Weißen unmöglich macht, nicht zu brauchen. Tierwelt. Unter den Tieren sind neben einer zahlreichen Vogelwelt (Graupapageien) hervorzuheben Leopard, Büffel, Antilopen, Wildschweine und ganze Herden von Affen. Der Elefant ist selten, der Löwe fehlt ganz. In den Flüssen sind Krokodile und Flußpferde. Bewohner. Die Kamerunneger haben einen schönen, kräftigen Körperbau; aber häßliche Gesichtszüge. Hinsichtlich ihrer geistigen Fähigkeiten stehen sie hinter den übrigen Stämmen Westafrikas weit zurück. Ihr moralischer Wert ist sehr gering anzuschlagen. Untreue, Lügenhaftigkeit und Feigheit sind hervorstechende Eigenschaften ihres Charakters. Der Einfluß der christlichen Mission ist bis jetzt gering, so daß noch immer der widersinnigste Aberglaube vorherrscht. 1887 ist eine deutsche Schule gegründet. Handel. Kamerun ist vorwiegend Handelskolonie; der Absatz deutscher Erzeugnisse an der dortigen Küste, von der aus durch den Zwischenhandel, den die Neger in den Händen behalten haben, auch das Hinterland versorgt wurde, sowie der reiche Ertrag an Palmöl und auch das Elfenbein aus dem Hinterlande, das in den Handel gebracht wurde, bestimmte die deutsche Regierung, das Land in Besitz zu nehmen. ') Eine Plantage bedarf mindestens einer Reihe von 7 Jahren, bis sie anfängt, das hineingesteckte Kapital mit den Zinsen zu vergüten.

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 135

1893 - Hannover : Hahn
135 Bodenbildung und Bewässerung. An der Küste findet sich ein niedriger, z. T. sumpfiger Landstreifen; dann erhebt sich das Land terrassenförmig zu ansehnlichen Hochflächen und Gebirgen, welche weite, fruchtbare Ebenen einschließen. Die bedeutendste Erhebung ist der Kilima-Ndscharo (über 6000 m). Der fruchtbare Boden an den Abhängen mit reichlicher Bewässerung durch zahllose Flüßchen ist bei gesundem Klima (hohe Lage) zur Anlage von Ackerbaukolonien geeignet und wird äußerst wertvoll werden, sobald die Verbindung mit der Küste (Eisenbahn) hergestellt ist. Die Flüsse, welche das Land durchströmen, sind für den Verkehr von geringer Bedeutung, da nur wenige auf weitere Strecken schiffbar find (Stromschnellen), doch kann man sie für die Versorgung der Ufer- landschaften mit Wasser nützen. — Am wichtigsten ist der Rnfidschi (im ganzen Lauf befahrbar) mit seinen fruchtbaren Uferlandschaften und der Grenzfluß Rovuma. Mehr Bedeutung für den Verkehr haben die großen Grenzseen Ukerewe-, Tanganjika- und Nyassa - See (Verbindung mit den inneren Gebieten). Pflanzenwelt. Reiche Wälder mit mannigfaltigen Baumarten wechseln mit Steppen, die Mimosen, Schilfgewächse, Euphorbien und Akazien tragen. In den Niederungen finden sich alle in Westafrika heimischen Nutzpflanzen. Von den höher gelegenen Strichen des Kilima-Ndscharo (s. o.) abgesehen ist das Land zu Ackerbaukolonien nicht zu brauchen, wenn auch das Klima nicht so ungesund ist wie in Kamerun (manche Striche, leider die weniger fruchtbaren, sind ganz fieberfrei). Doch eignet es sich vorzüglich zum Plautageubau, der besonders Baumwolle, Kaffee, Zuckerrohr und Tabak liefert. Tierwelt. Büffelherden, Giraffen, Zebras und Antilopen, sowie Paviane und Meerkatzen bilden die wichtigsten Tiergattungen. Auch der Elefant ist noch häufig. Von Raubtieren finden sich der Leopard, die Straudhyäue und der Schakal. In den Flüssen sind Krokodile und Flußpferde. Von den Vögeln ist besonders der Strauß zu erwähnen. Die Bewohner gehören zu den Bantn. Sie sind im allge- meinen stark gebaut, aber träge und auch in moralischer Hinsicht den Kamerunnegern ähnlich. An der Küste ist das Mischvolk (mit den Arabern) der Suaheli.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 136

1893 - Hannover : Hahn
136 Handel. Schon lange vor der Besitzergreifung war der deutsche Handel in diesen Gebieten ein lebhafter und übertraf den eug- lifchen bei weitem. Elfenbein, Kautschuk, Gummi, Straußenfedern u. ct. wird zum Austausch für die deutschen Erzeugnisse in den Handel gegeben. Die Insel Sansibar mit dem Ausfuhrhafen für diese Gebiete ist in englische Hände übergegangen, und es wäre von Wichtigkeit, den Verkehr nach einem deutschen Küstenhafen zu lenken. Dar-es-Salaam (Sitz des Gouverneurs) würde sich dazu eignen. Von andern Orten ist an der Küste Pangani (im N.). Baga- moyo [10 T. (£.] (der Insel Sansibar gegenüber) und Liudi (im S.) zu erwähnen; im Inneren Tabora, wo der über Mpwapwa (Station zur Sicherung des Weges) führende Karawanenpfad sich nach dem Viktoria- und Tanganjikasee gabelt. 5) Das Gesellschaftsschutzgebiet Kaiser-Wilhelms-Land (= 1[s Deutschland, über 100 T. E) umfaßt den n.-ö. Teil von Neu- Guinea. 1885 wurde es von der Nen-Gninea-Kompagnie erworben. Bodenbilduug und Bewässerung. An die Küste, welche eine mannigfache Gliederung zeigt und einige Häfen bildet, schließen sich Hügelketten an, welche im Innern (noch wenig bekannt) zu be- deutenden Gebirgen emporsteigen. Von den Flüssen ist der Kaiserin Augusta-Fluß wichtig, den man weit hinauf befahren hat. Pflanzenwelt. Urwälder ziehen sich bis auf die höchsten Gebirge hinauf, dazwischen dehnen sich weite Savannen aus. Es wird Reis, Mais und Jams angebaut, ebenso Bananen, Brotfruchtbaum und Sagopalme. Der Plantagenbau erstreckt sich hauptsächlich auf Tabak. Tierwelt. Von Säugetieren findet sich nur das Beuteltier und das Schwein; aber eine reiche Vogelwelt (Kasuar) belebt die Wälder. In den Flüssen kommt das Krokodil vor. Bewohner. Neu-Guiuea ist von Melanesiern bewohnt; denselben ist zwar manche Kunstfertigkeit eigen, aber ihre Charakter- eigenschasten sind nicht rühmenswert. Von den Stationen der Nen-Gninea-Kompagnie ist Friedrich- Wilh elmshafen die wichtigste. 6) Das Gesellschaftsschutzgebiet des Bismarck-Archipels (— Schweiz, 250 T. E.) umfaßt die Inselgruppen n.-ö. von Neu-Guinea. Es

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 185

1893 - Hannover : Hahn
185 Teil aus Seen, Wald, Feld, Heide und Moor besteht und nur weuige Strecken Ackerland aufzuweisen hat. Industrielle Thätigkeit der Be- völkernng, welche sich die Wasserkraft dienstbar zu machen verstanden hat. Sägemühlen. Die Gewässer Rußlands sind für das Land von außerordentlicher Wichtigkeit. — Begünstigung des Kanalbaues durch den flachen Boden. Die großen Stromsysteme sind sämtlich durch Kanäle verbunden. Es ist dies um so wichtiger, als die Verhältnisse Rußlands, besonders die dünne Bevölkerung gewaltiger Striche, dem Ausbau eines dichtern Eisenbahnnetzes entgegen sind. — Die Schätze des Ural, die Basis der Machtentwickelung Rußlands, gewinnen erst durch die Strom- Verbindungen, welche den Transport nach den äußersten Grenzen er- möglichen, ihr^ Bedeutung. §.78. Produkte: N. von der Walda'i-Höhe und dem Nord- russischen Landrücken finden wir reiche Waldungen, die bis zum Polarkreis hinaufgehen. Die weiten Tündern, welche sich dann anschließen, bilden den unwirtlichsten Teil Europas; hier haust noch der Samojsde mit seinen Renntierheerden. — Holzhandel, Jagd und Fischfang bilden die Haupterwerbsquellen. Spärliche Bevölkerung: die größte Stadt des Gebiets, Archangelsk an der Dwiimmündnng, der einzige Ausfuhrhafen, zählt noch nicht 20 T. E. S. vom Nordrussischen Landrücken tritt der Ackerbau in den Vordergrund (Fruchtbarkeit des Bodens); die Ostseeländer, welche von Deutschen kolonisiert sind, haben bei gut bestellten Ländereien eine wohlhabende Bevölkerung. Im übrigen liegen ungeheure Strecken un- genützt, und die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse laden nicht zur Kolonisation ein. — Auch der Streifen fruchtbarer Erde, welcher über das Ceutralrussische Plateau hinzieht und die größte Kornkammer Europas darstellt, ist lange nicht genügend bebaut. Ganz im S. findet sich ein breiter Steppengürtel, der durch die Extreme des Kontinentalklimas erzeugt ist Er erstreckt sich auf der ö. Seite der Wolga bis zur Kama und bildet den Übergang zu den asiatischen Landschaften. — Nur im kurzen Frühling und Herbst ergrünt der Boden; im Sommer verdorrt der Pflanzenwuchs, im Winter liegt das Land unter der Schneedecke (Schneestürme). In diesem Weideland haben Reitervölker wie die Hunnen, Avaren, Ma- gyaren vorübergehend ihre Heimat gefunden. Manche Strecken sind kultiviert, besonders die am Schwarzen Meer (Südfrüchte, Wein) und bedeutende Städte (* Odessa, "Taganrog,
   bis 10 von 219 weiter»  »»
219 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 219 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 21
1 1
2 0
3 0
4 3
5 2
6 6
7 19
8 3
9 0
10 2
11 4
12 0
13 6
14 1
15 35
16 1
17 70
18 21
19 5
20 0
21 3
22 13
23 0
24 4
25 0
26 3
27 0
28 1
29 4
30 29
31 0
32 1
33 0
34 0
35 1
36 0
37 2
38 156
39 2
40 2
41 20
42 0
43 0
44 15
45 9
46 1
47 0
48 1
49 89

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 25
1 0
2 1
3 35
4 12
5 3
6 18
7 0
8 0
9 1
10 2
11 82
12 10
13 0
14 0
15 0
16 4
17 5
18 7
19 0
20 0
21 109
22 0
23 1
24 52
25 0
26 2
27 18
28 7
29 0
30 1
31 0
32 3
33 13
34 2
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 1
41 0
42 2
43 4
44 1
45 3
46 0
47 46
48 40
49 27
50 103
51 0
52 0
53 0
54 5
55 0
56 0
57 9
58 0
59 0
60 0
61 6
62 11
63 1
64 18
65 2
66 1
67 0
68 1
69 0
70 131
71 0
72 3
73 1
74 0
75 3
76 4
77 12
78 2
79 18
80 1
81 1
82 2
83 1
84 35
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 0
91 1
92 39
93 9
94 3
95 20
96 0
97 7
98 1
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 246
1 152
2 45
3 104
4 37
5 128
6 430
7 151
8 22
9 201
10 77
11 136
12 199
13 47
14 277
15 77
16 94
17 63
18 65
19 128
20 153
21 118
22 79
23 27
24 173
25 328
26 73
27 92
28 47
29 224
30 88
31 73
32 219
33 379
34 311
35 50
36 105
37 46
38 354
39 251
40 129
41 100
42 33
43 147
44 88
45 94
46 32
47 374
48 74
49 63
50 160
51 166
52 258
53 143
54 263
55 185
56 28
57 50
58 57
59 353
60 26
61 65
62 211
63 41
64 88
65 69
66 104
67 127
68 69
69 17
70 123
71 110
72 51
73 104
74 114
75 86
76 210
77 76
78 208
79 74
80 232
81 607
82 35
83 359
84 12
85 75
86 175
87 212
88 73
89 130
90 159
91 189
92 4
93 154
94 486
95 167
96 92
97 173
98 171
99 112
100 260
101 143
102 167
103 158
104 295
105 37
106 41
107 248
108 96
109 374
110 113
111 64
112 79
113 229
114 65
115 51
116 59
117 37
118 61
119 407
120 60
121 165
122 115
123 108
124 127
125 70
126 128
127 524
128 46
129 134
130 112
131 217
132 62
133 415
134 312
135 69
136 607
137 74
138 147
139 152
140 98
141 28
142 247
143 73
144 119
145 166
146 83
147 36
148 116
149 93
150 71
151 57
152 179
153 193
154 227
155 92
156 104
157 62
158 42
159 404
160 314
161 29
162 93
163 48
164 86
165 108
166 150
167 31
168 80
169 33
170 70
171 165
172 89
173 287
174 133
175 587
176 150
177 397
178 216
179 120
180 147
181 77
182 333
183 696
184 328
185 108
186 128
187 118
188 288
189 62
190 54
191 129
192 115
193 659
194 71
195 274
196 198
197 120
198 58
199 355